Lebenslauf schreiben – wie ging das gleich noch?

„Muss ich in meinen Lebenslauf schreiben, dass ich einen Führerschein habe? Das ist doch voll bescheuert?!“ – vor ein paar Tagen bekam ich diese Nachricht per WhatsApp von einer Freundin. Ich dachte an meine geplante Blogartikel-Serie rund ums Thema erfolgreich Bewerbungen schreiben und dass ich seit Wochen einen Textentwurf abgespeichert habe, der diese und andere Fragen rund ums Lebenslauf schreiben ganz einfach beantworten würde. Höchste Zeit also diesen Artikel endlich fertigzustellen…

Wie sieht im Jahr 2016 eine gute Bewerbung aus, was muss ich beim Lebenslauf schreiben beachten, wie formuliere ich mein Anschreiben, welche Anlagen sollte ich meinen Bewerbungsunterlagen beilegen und was kann ich tun, damit mein Bewerbungsfoto auf den ersten Blick überzeugt? Und wenn ich dann zu einem Gespräch eingeladen werde, wie schaffe ich es zu überzeugen und möglichst nicht vor Aufregung zu sterben? Diesen Frage wollen wir auf den Grund gehen.

Da er die Basis jeder Bewerbung ist und alle wichtigen Eckdaten zu deiner Person möglichst auf den ersten Blick preisgeben sollte, beginnen wir mit dem (meist tabellarischen) Lebenslauf oder auch Curriculum Vitae genannt.

Lebenslauf schreiben

Wer seit vielen Jahren in seinem Job arbeitet und seine letzte Bewerbung noch ausgedruckt in einer Papiermappe persönlich abgegeben hat, sollte diesen Beitrag unbedingt lesen. Aber auch für diejenigen, die schon seit einiger Zeit mitten im Bewerbungsdschungel stecken, jedoch bisher ohne Erfolg, lohnt sich die Frage: Wie kann ich einen überzeugenden Lebenslauf schreiben? Natürlich können wir keine allgemein gültige Antwort auf diese Frage geben, schließlich hat jede Branche ihre Eigenheiten, auch beim Bewerbungsprozess. Und natürlich sollte der Lebenslauf immer eine Art Antwort auf die Stellenausschreibung sein und die kennt nun mal nur Ihr selbst. Wenn Ihr die folgenden Grundlagen beim Lebenslauf schreiben beachtet, seid Ihr aber schon mal auf der richtigen Spur.

Lebenslauf schreiben – was auf jeden Fall rein muss

  • Persönliche Daten
  • Schulausbildung
  • Studium
  • Berufsausbildung
  • Berufserfahrung
  • Zusatzqualifikationen
  • besondere Kenntnisse und Fähigkeiten
  • Wehr- und Zivildienst
  • Ort, Datum, Unterschrift
  • Foto

Wer nun so gar nicht weiß, wie er diese Eckdaten in eine anständige Form bringt, kann sich bei der Gestaltung seines Lebenslaufs etwas Hilfe holen. Bei Lebenslauf.com kannst du zwischen verschiedenen Layoutvarianten wählen, diese personalisieren und sogar viele Deiner Daten aus deinem XING Profil übernehmen lassen, vorausgesetzt du hast eins (wäre aber schon wichtig und gut für dein digitales Profil – warum das so ist, habe ich schon einmal in einem anderen Blogeintrag erklärt).

Zwei Dinge, die (für mich) beim Lebenslauf schreiben gar nicht gehen

  • übermäßig Übertreiben oder lügen im Lebenslauf: Ihr wollt diesen Job unbedingt, doch leider entsprecht Ihr den Stellenanforderungen nicht zu 100 Prozent. Schummeln erscheint vielen als die nächstbeste Lösung, aber wehe wenn das auffliegt. Überlegt Euch doch stattdessen, wie Ihr Euer kleines Defizit charmant umspielen könnt, ohne Euch als Bewerber sofort ins Aus zu kicken. Nebenbei bemerkt können bewusste Falschangaben in Bewerbungen auch noch nach der Probezeit eine fristlose Kündigung nach sich ziehen. Das habt Ihr doch alle gar nicht nötig! Einen ausführlichen Artikel zum Thema Falschangaben in der Bewerbung gibt es bei karrierebibel zum Nachlesen.
  • falsche Rechtschreibung: Okay ich muss zugeben, beim Thema Rechtschreibung bin ich nicht sehr tolerant. Mit Sicherheit mache ich auch mal Rechtschreibfehler, bestimmt auch hier im Blog nicht zu selten, aber wenn ich Personalverantwortlicher einer Firma wäre und eine Bewerbung mit massiven Schreibfehlern auf den Tisch bekäme, wäre diese für mich sicher nicht mehr die erste Wahl. Bei einem wichtigen Dokument kann man erwarten, dass mit Sorgfalt gearbeitet wird. Wer sich nicht sicher ist, sollte auf jeden Fall eine zweite Person Korrektur lesen lassen – das mache ich übrigens bei allen wichtigen Texten oder Arbeiten auch.

Lebenslauf im Jahr 2016: Das könnt ihr heutzutage weglassen

Im Laufe der letzten Jahre hat sich der Standard beim Thema Lebenslauf schreiben, wie so vieles andere, ziemlich verändert. Abgesehen davon, dass man ihn damals meist noch ausgedruckt in seine Bewerbungsmappe geheftet hat, gibt es auch einige Dinge, die sich inhaltlich geändert haben. Einiges was früher unbedingt drinstehen musste, könnt und solltet Ihr heute getrost weglassen. Dazu gehören unter anderem der Beruf der Eltern, die eigene Konfession, Eure Hobbys (außer sie haben irgendeine Verbindung zu Eurem angestrebten Job) oder auch die Grundschule, die Ihr besucht habt.

Darüber hinaus gibt es immer wieder Diskussionen über Diskriminierung beim Auswahlverfahren von Angestellten, wie Arbeitsforscher Ulf Rinne im Interview mit der ZEIT erklärt.

Lücken im Lebenslauf: Steht doch einfach dazu!

Damit Schüler möglichst schnell zu Studenten und Studenten möglichst schnell zu qualifizierten Top-Führungskräften oder Fach-Spezialisten werden können, wurde die Schulzeit bis zum Abitur in vielen deutschen Bundesländern um ein Jahr verkürzt. Hochkarätige Praktika, Auslandsaufenthalte, fünf Sprachen fließend und nebenbei noch soziales Engagement sollte man natürlich „erledigt“ haben, wenn man sich mit spätestens 23 mit Masterabschluss (Note 1 ist eh klar) auf den ach so tollen ersten Job bewirbt. Leute, entspannt Euch mal! Es läuft nicht immer alles nach Plan und wer sagt überhaupt, was der richtige Weg ist? Den habt eigentlich nur Ihr selbst zu bestimmen. Wenn Ihr also nach zwei Semestern BWL gemerkt habt, dass es nicht da Richtige für Euch ist, seid Ihr keine Looser, weil Ihr Euer Studium abgesprochen habt, sondern habt zum Glück noch rechtzeitig gemerkt, dass Ihr in die falsche Richtung gegangen seid. Oder aber Ihr wolltet schon immer mal drei Monate mit dem Rucksack durch Asien reisen? Dann tut das und habt keine Angst vor der vermeintlichen Lücke im Lebenslauf, die dadurch entsteht. Lebenserfahrung ist oft so viel mehr wert als immer im Zeitplan zu bleiben.

 

Zum Abschluss bleibt die Frage: Muss man in den Lebenslauf schreiben, dass man einen Führerschein hat? Wenn die Stelle auf die Ihr Euch bewerbt das explizit fordert oder klar ist, dass Euer Einsatzort nicht nur an einem Ort sein würde und ein Führerschein von Vorteil sein könnte, schreibt es rein. Ansonsten kann man auch diese Information weglassen und sich Folgendes zum Motto nehmen: Keep it simple!

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Gründerin und Social Media Nerd, made in Süd-Berlin, liebt das Internet und Public Relations. Ihr Vorname war Inspiration für diesen Blog.

"The only place success comes before work is in the dictionary."
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2 Gedanken zu „Lebenslauf schreiben – wie ging das gleich noch?

  • Pingback: Cıvata

  • 25. April 2017 um 8:59
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    Hallo Anna-Sophie,

    ich bin gerade dabei meinen Lebenslauf für neue Bewerbungen zu aktualisieren und dabei auf deinen Artikel gestoßen. Ich hab auch eine Lücke im Lebenslauf und wusste nicht so recht wie ich die im Lebenslauf füllen soll. Es heißt ja immer, dass das bei Arbeitgebern nicht gut ankommt. Aber deine Ansicht finde ich super, man sollte dazu stehen. Lücken müssen nicht immer negativ sein und können auch positive Auswirkungen haben, wie auch in diesem Blogartikel http://www.bigkarriere.de/ratgeber/bewerbung-vorstellungsgesprach/lucken-im-lebenslauf-so-geht-ihr-damit-um beschrieben wird.

    Du schreibst auch, dass man die Hobbys weglassen kann. Ich finde da gehen die Meinungen im auseinander. Wenn das Hobby etwas mit dem Job zu tun hat kann man das schon erwähnen, finde ich. Ob ich gerne schwimme oder Musik höre interessiert wohl niemanden! 🙂

    Gruß Melli

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